Für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit von Werkstoffen sind vier zentrale Kriterien maßgeblich.
Hohe Langlebigkeit
Je länger Produkte in gleich bleibender Qualität zum Einsatz kommen, desto besser ist auch ihre Umweltverträglichkeit. Dadurch unterliegen vermeintlich umweltgerechte Werkstoffe mit einer eng begrenzten Nutzungsdauer teilweise einer anderen Betrachtung.Walzblei ein Musterbeispiel für Langlebigkeit. Walzblei ist eines der beständigsten Baumaterialien überhaupt. Fachgerecht verlegt übersteigt seine Lebensdauer die eines Hauses bei weitem. Sakralbauten belegen eine Lebensdauer, die weit über Jahrhunderte reicht.
Sichere Anwendung
Walzblei unterliegt - wie alle bewitterten Materialien auf der Erde - einem Abtrag durch die Belastungen der Bewitterung. Dieser Abtrag bleibt durch die sich selbstständig bildende Schutzschicht (Patina) sehr gering, ist aber dennoch messbar.
Nach wissenschaftlichen Untersuchungen sind diese geringen Abtragsraten in der Praxis für die Umwelt unbedenklich. Gleich zwei von der Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) veröffentlichte Langzeitstudien haben den Abtrag von verschiedenen Walzblei-Arten unter realen Einbausituationen analysiert und ausgewertet.
Beim Vergleich von über zehn unterschiedlichen Legierungen hat sich die "Saturnblei"-Legierung (PbCu05) als besonders abtragsarm erwiesen. Bei farbbeschichtetem Walzblei ist kein Bleiabtrag messbar.
Unbegrenzte Mehrwegfähigkeit
Recycling liegt in der Natur von Blei. Was andere Werkstoffe durch aufwändige Prozesse und Kontrollen anstreben, ist bei Blei eine materialgebundene Selbstverständlichkeit. Blei ist das Metall mit dem höchsten Rückgewinnungsanteil. Der Werkstoff kann bis nahezu 100 Prozent für ein neues Produkt wiederverwertet werden, unabhängig davon wie oft und wie lange es vorher genutzt wurde.Dabei kommt es praktisch nicht zu Qualitätsminderungen. Im Gegensatz zu Einweg-Werkstoffen ist Walzblei damit ein vorbildlicher Mehrweg-Werkstoff.
Schonender Ressourcenumgang
Blei ist ein ursprünglicher Werkstoff der Natur. Der Energieaufwand ist sowohl bei der Gewinnung von Blei als auch bei dessen Verarbeitung äußerst gering. Ein niedriger Schmelzpunkt von 327 Grad schont Ressourcen. Gleichzeitig ist der Werkstoff leicht form- und gießbar, was sich Menschen in der Verarbeitung schon weit über 10.000 Jahre zunutze machen.